Eigentlich ist die Strategie der Politik klar und plausibel. Ein Kostentreiber im Gesundheitswesen ist die stationäre Versorgung von sehr vielen Patienten, die auch gut ohne Klinikaufenthalt behandelt werden könnten. Abhilfe schafft die Verlagerung von Behandlungen in den ambulanten Bereich, wo sie mit weniger Aufwand kosteneffizienter erfolgen können.
„Es ist nicht schwer einzusehen“, so Dr. Tappe, „dass dies nur funktionieren kann, wenn man die Kapazitäten der ambulanten Versorgung entsprechend erhöht. Doch der Kostendruck im System fordert schnelle Lösungen und führt leider fortwährend zu Vorstößen, die diese unumgängliche Konsequenz konterkarieren.“
Mehr Kapazität in der ambulanten fachärztlichen Versorgung schafft man durch Beseitigung der geltenden Fallzahlbegrenzungen, durch Unterstützung bei Investitionen in moderne medizinische Technologie und nicht zuletzt durch die Förderung der Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. „Die ambulante Versorgung in Deutschland floriert, weil sie auf die eigenverantwortliche Tätigkeit von Praxisinhabern setzt“, meint Dr. Tappe. „Die Politik ist gut beraten, wenn sie stärker auf die bewährte Kompetenz der Fachärzteschaft vertraut.“