Alexander für das Gesundheitswesen gesucht

Wer durchschlägt den Gordischen Knoten?

(1.12.2025) „Es muss ein Ruck durch das Gesundheitswesen gehen, damit die Fesseln, an die wir alle gekettet sind, endlich gelöst werden können“, sagt Dr. Ulrich Tappe, der Verbandschef der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Es kann doch nicht sein, dass eine umfassende ambulante Versorgung akut und chronisch erkrankter Patienten daran scheitert, dass wir uns nicht von alten, ineffizienten Strukturen verabschieden können.“

Bund und Länder sind bei der Gestaltung des Gesundheitswesens in Deutschland scheinbar unauflösbar aneinander gefesselt. Das Pokern um die Ressourcenverteilung bindet alle Beteiligten. Es verhindert eine Neuordnung, in der eine gestärkte, von niedergelassenen Ärzten eigenverantwortlich organisierte, ambulante Versorgung bei allen Behandlungen der Vorrang eingeräumt wird, die nicht notwendig stationär behandelt werden müssen.

„Alle wissen, dass der Ambulantisierung die Zukunft gehört“, erklärt Dr. Tappe. „Die kann aber nur mit den Vertragsärzten gelingen und nicht gegen sie. Der Griff in die Tasche der Fachärzte zur kurzfristigen Sanierung der Krankenkassen, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Niemand wird für weniger mehr leisten wollen.“

Die Politik ist gefordert, endlich den Knoten zu durchschlagen, der die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung an etablierte Strukturen bindet, die ineffizient und nicht mehr zeitgemäß sind. Dr. Tappe: „Statt einer Fixierung auf Einrichtungen, die nicht mehr benötigt werden, brauchen wir den Mut, uns konsequent am zukünftigen Bedarf einer älter werdenden Bevölkerung zu orientieren.“