Vorsorge bleibt eine wichtige Aufgabe

Darmkrebs-Screening zeigt, was geht

(12.05.2025) Der scheidende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei der Amtsübergabe unsere Rückständigkeit in der Vorbeugemedizin beklagt. „Der Erfolg der Darmkrebsvorsorge“, konstatiert die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Petra Jessen, „ist ein Beleg dafür, dass wir es besser können.“

Die Stärkung und Förderung der Vorsorgemedizin wird eine der großen Herausforderungen für die neue Bundesgesundheitsministerin sein. Die Absenkung des Anspruchsalters für Frauen auf 50 Jahre für eine Vorsorge-Darmspiegelung im April dieses Jahres war bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt gilt es, den direkten Zugang zu der Untersuchung beim Magen-Darm-Arzt auch im Rahmen von Neuregelungen zur Patientensteuerung aufrecht zu erhalten!

Darmkrebs ist Dank des Screening-Programms der gesetzlichen Krankenversicherung vor mehr als zwanzig Jahren auf dem Rückzug. Die Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts belegen, dass die Anzahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen von 68.332 im Jahr 2008 auf 54.610 im Jahr 2022 kontinuierlich um rund 20 Prozent abgenommen hat. Die Anzahl der an Darmkrebs Verstorbenen lag 2022 bei 22.959, dies entspricht etwa 42 Prozent der Neudiagnosen.

Auch in den Corona-Jahren hat die Inanspruchnahme der vorbeugenden Darmspiegelung trotz Kontakteinschränkungen kontinuierlich zugenommen. Die Einführung des Einladungsverfahrens und die Absenkung des Eingangsalters für Männer ab 50 Jahren haben diesen positiven Trend offensichtlich befördert. „Den Zahlen zufolge scheint sich der Abwärtstrend bei den Neudiagnosen seit 2020 sogar zu beschleunigen“, kommentiert der Darmkrebs-Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dietrich Hüppe. „Da keine relevanten Änderungen des Lebensstils erkennbar sind, dürfte die kontinuierliche Abnahme allein auf die Entfernung von potenziellen Tumorvorstufen im Zuge der Darmspiegelung zurückzuführen sein.“